Da Daniel mich gerade wieder an eine Geschichte erinnert hat, muss ich sie mal als Kontrapunkt zu seiner Meinung, an Tankstellen könne man kaum Kontakt aufbauen, hier erzählen.
Vorletztes Wochenende fuhr ich die knapp 500km aus Norddeutschland wieder nach Hause. Auf der Autobahn zwischen Würzburg und Heilbronn war dann so ein Volldepp, der die linke Fahrspur blockierte und sich völlig gemeingefährdend verhielt. Stell Dir zwei Fahrspuren vor, die rechte ist frei. Vor Dir fährt ein silberfarbener VW-Passat mit ca. 120km/h, Du bist aber schneller und willst überholen. Links geht nicht, weil ja nur zwei Spuren da sind, und rechts ist verboten. Normalerweiße müsste also der Passat nach rechts ausweichen (ist ja alles frei) und Dich vorbeifahren lassen. Aber nein, der denkt gar nicht dran! Er fährt weder rechts rüber noch beschleunigt er, statt dessen schaut er in den Rückspiegel, zeigt mir mehrfach den Vogel. Ich gestikuliere, dass er recht rüberfahren soll und brülle nach weiteren Vogelzeigreaktionen seinerseits "RECHTSFAHRGEBOT!!!", als ob er das hören könnte. Plötzlich fängt er sogar noch an, mich auszubremsen. Und dann auf einmal beschleunigt er doch noch und fährt mit 160 Sachen auf der linken Spur weiter. Wenig später habe ich den Kerl wieder vor der Nase, das gleiche Spiel wiederholt sich. Mal ehrlich, so einem gehört doch der Lappen abgenommen!
Allerdings drücke ich mich vor einer Anzeige, da er und ich jeweils alleine im Auto saßen und dann Aussage gegen Aussage stünde. Der Typ war dermaßen aggressiv, da habe ich wenig Lust auf Konfrontationen...
Bei Heilbronn bin ich dann prompt vor Ärger falsch abgefahren und nutzte die Gelegenheit zum Tanken. Der Tankwart war gerade damit beschäftigt, frische Croissants aufzubacken, und offerierte: "Na, wie wär's mit einem schönen, warmen Croissant als Wegzehrung?" Ich sagte "Danke, ich bin versorgt", da ich abends noch zu einer Hochzeit eingeladen war und dort massig zu essen bekommen würde. "Das glaube ich Ihnen nicht!", frotzelte er zurück, "So ein Croissant geht doch immer!". "Das mag stimmen, aber ich brauche noch Platz im Magen, weil ich zu einer Hochzeitsfeier eingeladen bin". Seufzend stellte der Tankwart das dampfende Backblech ab und rechnete meine Tankfüllung ab. Als ich ihn um den Beleg bat, konterte er: "Nö. Nur, wenn Sie auch ein Croissant nehmen!". Das zog bei mir nicht, denn ich setzte meine pseudo-tieftraurige Miene auf und schniefte - prompt reichte er mir lachend den Zettel rüber. Der Tankwart fragte noch, ob er sich nicht auf der Feier dazumogeln könnte.
Diese kleine Episode lenkte mich vom dämlichen Passat-Psycho ab, und ich konnte einigermaßen entspannt nach Hause fahren.
Tanke schön.
29. August 2006
Eingestellt von um 11:45
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
4 Kommentare:
oooohhh... das sind die momente, in denen ich mir so eine kanone auf der motorhaube wünsche, mit der man den vordermann einfach atomisieren kann. *Bumm* und der weg ist frei :)
andererseits ist es uns auch schon passiert, dass man nachts voll gedrängelt wird und dann eben gas gibt. solange, bis in dem auto hinten das LALÜLALA losgeht und man eine verwarnung bekommt, weil man zu schnell unterwegs ist.
Ich mag Tankstellen... besonders nachts, wenn außer mir kein Mensch da ist. *g* Das ist wie ein Einkaufsbummel in einem völlig ausgestorbenen Einkaufszentrum.
Aber... sture Linksfahrer sind echt das Letzte. Allerdings hab ich gelernt, dass Rechts überholen billiger ist als zu dicht auffahren. *g* Ich fahre meistens demonstrativ nach rechts und halte mich dann nur ganz knapp hinter dem Idioten. Irgendwann schnallen sie's dann.
Nicht zu fassen - von dem Raser hat sie mir erzählt, von dem Tankwart nicht. Hmmmm...
Von dem Tankwart habe ich nix erzählt, weil der vom Typ her etwas an Gustel erinnert. Du weißt schon. Und das ist wirklich nicht sonderlich erwähnenswert.
Kommentar veröffentlichen