Kultur-Schock

29. Juni 2006

Für gestern abend musste ich einer lieben Freundin einen Korb geben, weil ich komplett verschusselt hatte, dass für diesen Abend Ballett-Eintrittskarten an der Pinnwand hingen. Sorry, Danny - der Harry Potter-Abend ist nur aufgeschoben (mal wieder), nicht aufgehoben! Das beschissene ziemlich unfaire Verhalten eines Ebay-Verkäufers war mir gestern bereits an die Nieren gegangen, so dass meine Stimmung eh nicht die beste war. Also versuchte ich, mich auf das bevorstehende Ballett zu freuen. Die Ankündigung klang vielversprechend:

JYRKI KARTTUNEN CIE. (FINNLAND)

ZAUBER OHNE ILLUSION



Human Imitations (Deutsche Erstaufführung)

Fünf Männer in Kordhosen, eine nackte Glühbirne, ein paar aufeinander gestapelte Kartons, ein abgewetzter Teppich: Jyrki Karttunen braucht nicht viel, um einen schillernden Tanz- und Theaterabend auf die Beine zu stellen. Mit Fantasie, Licht und Tücke zaubert der Finne – und schon fliegt der Teppich durch die Lüfte, schweben die Mannen über die Bühne. Doch der vielfach ausgezeichnete Tänzer-Choreograf aus dem hohen Norden spielt dieses Vexierspiel zwischen (Lebens-)Wirklichkeit und (Bühnen-)Illusion mit offenen Karten. In verschiedenen Episoden lassen Karttunen und seine vier grandiosen Mittänzer immer wieder alltägliche Situationen in phantastische Sphären gleiten. Sie lassen das Publikum mitverfolgen, wie sich ein bisschen Mehl auf einer heißen Platte in jenen fabelhaften Theaternebel verwandelt, den Jyrki Karttunen auf seinem fliegenden Teppich durchreist. Sein Stück "Human Imitations“ ist die schönste Desillusionierung aller Zeiten: Die Illusion verschwindet, der Zauber bleibt.
Klingt doch toll, oder?

Weit gefehlt! Die 24 Euro pro Karte (!!!) hätten wir uns sparen sollen. So eine gequirlte Kacke habe ich lange nicht gesehen. Fünf durchgeknallte Finnen mit Verbaleruptionen und hyperaktiven Dauerzuckungen tanzten zu kakophonisch verhunztem Soundtrack über die Bühne. Der Anfang war ja noch ganz nett - in ein bisschen Bühnennebel taten die Kerlchen so, als würden sie ihren Kumpel auf einem Teppich fliegen lassen. Auch eine Szene im Stil des Schwarzen Theaters war durchaus originell (meiner Meinung nach vor allem, weil der Hauptakteur ziemlich schnuckelig aussah). Diese insgesamt zehn Minuten konnten mich allerdings nicht für den restlichen unausgegorenen Mix aus Ausdruckstanz, Herumgezappel, kryptischem Finnengebrabbel und pseudo-bedeutungsschwangerem Gestikulieren entschädigen. Während der Aufführung schwebte mir die Zusammenfassung "Waldorf-Finnen mit Eurythmie-Tourette" im Geiste, doch das trifft es nur halbwegs. Zu der mit Saxophon auf trashig-jazzig getrimmten Version des "Erlkönigs" von Schubert erwartete ich wenigstens eine passende Choreographie. Weit gefehlt - in Anzüge mit Weste und Fliege gekleidet absolvierten die Tänzer eine Kette ewig gleicher Tanzmuster ohne jeglichen Bezug zur Musik. Naja, immerhin was es Tanz, schließlich boten sich noch absurdere Szenen.
Einer der Typen steht mit starrem Blick und summend im Raum, geht zielstrebig auf eine Glühbirne zu, starrt ins Licht, gibt seltsame Laute von sich, dreht sich um, fängt an zu zappeln, lacht unkontrolliert, steht auf einmal wieder still und macht denselben Quatsch noch mal.

Hätten wir nicht in der zweiten Reihe ziemlich mittig gesessen, wären wir während der Zumutung Vorstellung aufgestanden und gegangen. Einige Zuschauer hatten mehr Glück, sie mussten sich diese vollkommen hirnamputierte Erst- (und für meine Begriffe hoffentlich Letzt-) Aufführung nicht bis zum Ende antun. Schleierhaft bleibt mir, warum einige Leute heftigst begeistert zu sein schienen. Aber vielleicht waren das auch Finnen und/oder haben vorher das gleiche Gras geraucht wie die Akteure.

Hätte ich doch bloß zu Hause Harry Potter geguckt.

Marathon-Webdesign

23. Juni 2006

Hi mal wieder,
da ich zur Zeit meine anke-art-Seite komplett erneuere, komme ich nicht zum Bloggen. Bin auf Wordpress und einen neuen Provider umgestiegen (goodbye, Strato), also muss nun alles angepasst, erweitert, aufgehübscht und getestet werden.
Ihr könnt ja mal dort vorbeischauen und mir einen motivierenden Kommentar hinterlassen *seufz*... Bis Anfang kommender Woche möchte ich die Seite wieder aktuell aufgemöbelt haben.

Hitler only got one ball...

17. Juni 2006

Eine nette Spielerei entdeckt: comicstripgenerator.com



@Alexandra: dieser Comic ist für Dich :o)

Joschka entflohen...

14. Juni 2006

...mussten wir gestern. Denn er hatte ungebetene Besucher im Fell, die ihn sogar als Toilette und Eiablage missbrauchten - der reinste Flohzirkus. Schon eklig, wenn man ihn streichelt, und auf einmal flitzt was kleines braunes durch das Fell *würg*.
Irgendwie haben wir verpeilt, dass Joschka mittlerweile keine Wohnungskatze mehr ist, sondern auch den fiesen Viechern der realen Welt ausgeliefert ist. Jetzt habe ich einen Vorrat an Anti-Parasitika angelegt, damit sowas nicht nochmal passiert.
In den nächsten Tagen und Wochen kriegt unser Staubsauger viel zu tun, damit nicht in den Dielenritzen kleine Floheier reifen und neue Plagegeister ans Tageslicht befördern.
Am ekligsten finde ich die Hinterlassenschaften der Flöhe. Wenn die Flohkacke (kleine schwarze Krümel) auf feuchtes Papier rieselt, bildet sich durch das verdaute Blut ein roter Fleck. Nachdem ich Joschka in unserer Badewanne, die leicht feucht war, ausgebürstet hatte, sah ich ein paar Minuten später lauter kleine Bluttröpfchen O_o
Joschi scheint übrigens zu kapieren, dass wir ihm nix Böses tun wollen, wenn wir ihn aus dem Schlafzimmer sperren. Auch beim Auftragen der Chemiekeule hat er sogar geschnurrt.
Drückt uns die Daumen, dass der Spuk bald vorüber ist.

Platte Ratte

9. Juni 2006

Uäh. Heute morgen kauerte neben unserem Gartentörchen ein großes, fettes Rattenexemplar. Es saß apathisch in der Ecke und atmete ziemlich schnell; ähnlich, wie ich es von meiner lungenkranken Hausratte kannte, die ich leider vor ca. 4 Jahren einschläfern lassen musste.
Die Ratte vor unserer Haustür war das typische wildlebende, braune und verratzte Riesenviech, das mit Sicherheit jede Menge Parasiten beherbergt. Irgendwann saß es nicht mehr in der Ecke, doch vorhin entdeckte ich es ein paar Meter weiter, wo es verendet ist und nun mit weißen Pupillen vor sich hin verwest. Klar werde ich das Tier noch entsorgen, nur fasse ich tote Tiere wirklich ungern an. Außerdem will ich nicht, dass es in unserer Mülltonne weiter verfällt und etliches Gewürm anlockt. Werd's wohl in eine Tüte packen und luftdicht verschließen.

Jetzt maunzt unser Kater im Treppenhaus herum, weil er in den Garten will. Da ich aber nicht weiß, woran die Ratte krepiert ist, traue ich mich nicht so recht. *seufz*

Bobrigga und Bärschenglubb*

6. Juni 2006

Meine Finger sehen gottverboten aus. Nachdem ich mehr als eine Stunde lang im Garten herumgewühlt habe, zieren mich Striemen von Brombeerranken an den Armen und Erdränder unter den Fingernägeln.
Wenigstens sind nun die 9 Tomaten-, 8 Paprika- und 12 Kohlrabipflänzchen nebst gelber Zucchini, großem Speisekürbis, Schmetterlingsstrauch, Schnittlauch, Basilikum und Englischer Minze sicher im Erdreich verstaut. A propos Minze: Im Gartencenter war ich begeistert über die Vielfalt der Kräuterpflanzen und ging zielstrebig auf das Regal mit der Minze zu. Anno 1998 hatte ich in Irland einen verkorksten Magen und bekam vom Bed&Breakfast-Besitzer einen Tee aus frisch gepflückter Minze serviert, der einfach göttlich schmeckte. Das wollte ich mir jetzt auch mal gönnen. Ich stand fassungslos vor dem Regal, als ich eine Minzsorte neben der anderen sah - Zitronenminze, Marokkanische Minze, Türkische Minze, Süße Minze, Ananasminze...! Das war alles nicht das, was ich eigentlich wollte, doch schließlich fand ich ein paar Töpfe mit Englischer Minze, die einen grandiosen Duft verströmte.

*Mein beknacktes armes Knie schmerzt nach der Pflanzaktion leise vor sich hin, doch mein Kopf lenkt mich ganz gut davon ab. Dank der Paprikapflanzen muss ich nämlich ständig an eines der derbsten Bücher denken, die ich je gelesen habe:
"Ruf! Mich! An!" von Else Buschheuer, mit einer Frau namens "Paprika" als Protagonistin, die von ihren Ossi-Bekannten immer nur "Bobrigga" genannt wird. Diese Bekannten, Mike und Mandy (*würg*) gehen ständig in den "Bärschenglubb". Meine Güte, was habe ich bei der Lektüre dieses Buches laut gelacht; der Humor ist sowas von krass...

Nach all dem Gemüse schmiere ich mir jetzt einen Toast mit leckeren Dillhappen (Hering in Dillsoße). Und nachher gibt's Navy CIS *freu*

Somethin' Stupid

1. Juni 2006

Dieses Video ist mein erster Versuch, ohne fremde Hilfe meine Handpuppen-Show (mit der ich schon diverse Familienmitglieder und Freunde erheitert habe) aufzunehmen. Okay, die Beleuchtung ist scheiße etwas mangelhaft und der Ton zum Weglaufen, aber trotzdem ist das Filmchen irgendwie nett geworden.