Tanke schön.

29. August 2006

Da Daniel mich gerade wieder an eine Geschichte erinnert hat, muss ich sie mal als Kontrapunkt zu seiner Meinung, an Tankstellen könne man kaum Kontakt aufbauen, hier erzählen.
Vorletztes Wochenende fuhr ich die knapp 500km aus Norddeutschland wieder nach Hause. Auf der Autobahn zwischen Würzburg und Heilbronn war dann so ein Volldepp, der die linke Fahrspur blockierte und sich völlig gemeingefährdend verhielt. Stell Dir zwei Fahrspuren vor, die rechte ist frei. Vor Dir fährt ein silberfarbener VW-Passat mit ca. 120km/h, Du bist aber schneller und willst überholen. Links geht nicht, weil ja nur zwei Spuren da sind, und rechts ist verboten. Normalerweiße müsste also der Passat nach rechts ausweichen (ist ja alles frei) und Dich vorbeifahren lassen. Aber nein, der denkt gar nicht dran! Er fährt weder rechts rüber noch beschleunigt er, statt dessen schaut er in den Rückspiegel, zeigt mir mehrfach den Vogel. Ich gestikuliere, dass er recht rüberfahren soll und brülle nach weiteren Vogelzeigreaktionen seinerseits "RECHTSFAHRGEBOT!!!", als ob er das hören könnte. Plötzlich fängt er sogar noch an, mich auszubremsen. Und dann auf einmal beschleunigt er doch noch und fährt mit 160 Sachen auf der linken Spur weiter. Wenig später habe ich den Kerl wieder vor der Nase, das gleiche Spiel wiederholt sich. Mal ehrlich, so einem gehört doch der Lappen abgenommen!
Allerdings drücke ich mich vor einer Anzeige, da er und ich jeweils alleine im Auto saßen und dann Aussage gegen Aussage stünde. Der Typ war dermaßen aggressiv, da habe ich wenig Lust auf Konfrontationen...
Bei Heilbronn bin ich dann prompt vor Ärger falsch abgefahren und nutzte die Gelegenheit zum Tanken. Der Tankwart war gerade damit beschäftigt, frische Croissants aufzubacken, und offerierte: "Na, wie wär's mit einem schönen, warmen Croissant als Wegzehrung?" Ich sagte "Danke, ich bin versorgt", da ich abends noch zu einer Hochzeit eingeladen war und dort massig zu essen bekommen würde. "Das glaube ich Ihnen nicht!", frotzelte er zurück, "So ein Croissant geht doch immer!". "Das mag stimmen, aber ich brauche noch Platz im Magen, weil ich zu einer Hochzeitsfeier eingeladen bin". Seufzend stellte der Tankwart das dampfende Backblech ab und rechnete meine Tankfüllung ab. Als ich ihn um den Beleg bat, konterte er: "Nö. Nur, wenn Sie auch ein Croissant nehmen!". Das zog bei mir nicht, denn ich setzte meine pseudo-tieftraurige Miene auf und schniefte - prompt reichte er mir lachend den Zettel rüber. Der Tankwart fragte noch, ob er sich nicht auf der Feier dazumogeln könnte.
Diese kleine Episode lenkte mich vom dämlichen Passat-Psycho ab, und ich konnte einigermaßen entspannt nach Hause fahren.

Sommer?

Ich habe gerade meine Heizung im Arbeitszimmer aufgedreht, weil mir 18°C doch ein bisschen wenig sind. Im Wohnzimmer habe ich ein Kaminfeuer angefacht, denn dort war es nur ein halbes Grad wärmer.
Krass.

Stabil!

25. August 2006

Die besten Geschichten kriegt man mit, wenn man einfach mal in die Fußgängerzone geht.
Gestern stand ich an der Fußgängerampel in Kirchheim/Teck, bei der die Rotphasen immer extrem lang sind. Links von mir hielten plötzlich zwei ca. 13jährige Mädels bremsquietschend mit ihren Fahrrädern, und eine sichtete auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Freundin. Kaugummi kauender Weise brüllte sie "JENN-NY!!!" rüber, fuchtelte wild mit den Armen - wobei ihr eh schon knappes Oberteil weiter hochrutschte und einen nicht gerade schlanken Bauch freigab. Genaugenommen sah das aus wie ein geplatztes Käsewürstchen.
Rechts von mir stieg gerade ein Müllmann undefinierbaren ethnischen Hintergrunds in seinen Wagen. Er grinste mich an und meinte mit deutlichem italienischen Akzent sowie einem Seitenblick auf das Brüllmädchen: "Stabil!". Grinsend nickte ich, während mir auffiel, dass Mädchen Nummer zwo einen feschen weißen Gürtel mit aufgekrakeltem "Playboy"-Schriftzug trug. Der Müllmann kommentierte weiter: "Isse würde nix mehr gebe zu esse Mozzarella. Hat gehabt zu viele Mozzarella, eh?". Zum Glück wurde die Ampel grün, sonst hätte ich laut losgeprustet.
Göttlich.

Verkatert

18. August 2006

Eigentlich schlafe ich im Haus meiner Eltern immer besonders gut. Es liegt auf dem Land, weit und breit gibt es keine Nachbarn, die Luft ist klar und frisch. Naja, jedenfalls meistens - wenn nicht gerade ein Bauer seine Felder mit Gülle besprüht hat.
Hier wohnen auch drei Katzendamen, die mir gelegentlich in meinem Zimmer einen Besuch abstatten. Die kleinste Katze legt sich gerne neben mich ins Bett, wenn ich noch lese, und schnurrt schnorrt mich um Zärtlichkeiten an. Wenn ich dann schlafe, habe ich komplett meine Ruhe. Nicht so vorgestern. Mitten in der Nacht, um ungefähr drei Uhr, wachte ich von einem Poltern auf. Irgendwas stürmte in mein Schlafzimmer und fing fürchterlich an zu knurren. Mit einem lauten Knall landete etwas Großes, Puscheliges auf der Fensterbank, und im fahlen Mondlicht erkannte ich eine Katzensilhouette. Prima, dachte ich, da hat die kleine Emmi mal wieder die große Trixi gejagt, und die sitzt nun hier vor meinem Fenster.
Doch das Poltern ging weiter, denn nun stürmten meine Eltern die Treppe hoch. Ich hörte Wortfetzen durch die angelehnte Tür - "Wo ist er hin?" - "Hoffentlich nicht bei Anke"... Da dämmerte mir, dass sich mal wieder ein fremder Kater ins Haus geschlichen haben musste. Und mir dämmerte, dass das fette Viech auf der Fensterbank wohl doch nicht Trixi war.
Ich öffnete die Tür und sah meine Eltern, beide in Schlafanzügen und mit verpennten Gesichtern. Mein Vater war "bewaffnet" mit einer Wolldecke, die er über den Kater werfen wollte, falls er ihn in eine Ecke hätte drängen können. Als ich das Licht in meinem Schlafzimmer anmachte, schaute mich ein niedlicher grauer Kater aus ängstlichen, bernsteinfarbenen Augen an. Der Kerl saß ganz eingeschüchtert vor dem Fenster und erinnerte mich mit seinem langen Fell an meinen eigenen Kater. Also setzte ich mich aufs Bett und überließ meinen Eltern das Jagen. "HOOOOAAAARRRR!!!" - mein Vater hörte sich an wie ein brünstiger Grizzly, wogegen das "Husch!" meiner Mutter richtig niedlich klang. Laut schimpfend und brüllend verjagten meine Eltern den Kater aus dem Haus. Wir sind zwar Katzenfans, doch wenn ein fremder, nicht kastrierter Kater hier sein Revier markiert, stinkt es wochenlang grässlich. Daher "müssen" fremde Katzen möglichst nachhaltig verjagt werden, ansonsten nisten sie sich hier ein.
Nach dem Jagdgebrüll konnte ich ewig nicht einschlafen. Als ich dann endlich irgendwann wegdöste, hörte ich ein Tapsen unter meinem Bett und war schlagartig wieder wach - heraus kam Emmi, die sich vor lauter Angst verkrochen und nicht früher rausgetraut hatte.
Am nächsten Morgen waren wir alle komplett übernächtigt. Auch die Katzen waren noch verängstigt, allen voran Trixi. Sie hatte im Kampf mit dem Kater viele Haare gelassen und verbrachte die Nacht vor lauter Angst im Waschbecken...

PC-Immunschwäche

17. August 2006

Ach, wie hatte ich mir das schön vorgestellt! Eine Woche Urlaub bei den Eltern, massenhaft Freizeit und ein Computer mit Internetanschluss - ich würde endlich meine Mails bearbeiten und viel bloggen können.
Pustekuchen.
Mein Vater hat eine ziemlich alte PC-Gurke mit schnarchigem ISDN, wobei das ja beim Mailen und Bloggen nicht weiter hinderlich ist. Doch seltsamerweise ließ sich keine Internetverbindung länger als fünf Minuten aufrecht erhalten. Das Mailprogramm ließ sich nicht mehr öffnen, und jedes Mal, wenn das Antiviren-Programm neue Signaturdateien runterladen wollte, schmierte der Rechner mit einem Generic Host Process-Fehler ab. Die mittlerweile komplett veraltete Antivir-Version (Papa hat das Proggi ausgeschaltet, weil es ja "genervt" hat) fand keinen Virus, doch mit Hilfe einer Computer-Zeitschriften-CD konnte ich ein neues Programm installieren. Das Herunterladen der neuen Signaturdateien war extrem nervig, da man mit ISDN in fünf Minuten immer nur häppchenweise Daten runterladen kann. Es brauchte ca. 10 Anläufe und Neustarts, bis ich endlich das System scannen konnte. Tataaa: Ein Virus und ein Trojaner!
Mannomann, mein Geduldsfaden hat zwar Stahlseilqualitäten, aber in den letzten drei Tagen war ich oft kurz davor, die Kiste vom Schreibtisch zu schubsen...

Jetzt kann gebloggt werden.

Manche Leute merken gar nicht...

9. August 2006

...wie peinlich sie sind. Da wäre zum Beispiel die aufgebrezelte Tussi in ihrer knallroten Corvette, die heute auf der B10 vor mir einscherte. So ein Auto hätte ich vor ein paar Tagen noch für einen Potenzersatz schmieriger Typen gehalten, doch mein Spätzlefresser klärte mich auf: "Das war schon immer ein Frauending. So eine Corvette ist doch reines Plastik - also Tupperware auf Rädern". Ah ja. Aber zurück zur peinlichen Tussi, die hatte nämlich ein Plüschpferd mit Halfter aus Seidentüchern als Beifahrer. Gleich drei Peinlichkeiten auf einmal.

Böse peinlich auch der Muskelprotz, den ich vor kurzem auf dem Parkplatz des Fitnessclubs sah (keine Sorge, ich bin zum benachbarten Baumarkt gefahren - so 'ne Muckibude ist für mich tabu). Stellt Euch einen ca. 1,70m "großen" Mittdreißiger vor, der vor lauter Muskeln nur noch breitbeinig und -armig laufen kann, einen knallroten (hey, wie die Corvette!) Body mit tiefem Ausschnitt trägt und seinen Teint auf ungesundes, pseudo-sexy Braun gebrutzelt hat. W-Ü-R-G. Seine schwarzen Haare waren übrigens pomadig zürückgegelt, als wäre der Rest nicht schon unansehnlich genug.

Doch nicht nur Bodybuilder sind extrem peinlich, wenn sie sich für unwiderstehlich halten. Auch Teenie-Typen, die ihre Freundinnen gassi führen und mit offenem Mund Kaugummi knatschen, während ihre öligen, mit Strähnchen durchsetzten Haare von einer Sonnenbrille - oder schlimmer noch, einem Haarreif - zurückgehalten werden, verursachen bei mir Übelkeit. Die Freundinnen haben meistens einen dümmlichen Gesichtsausdruck, ein bauch- und beinahe busenfreies Top und einen Wonderbra. Der viel zu kurze Rock bedeckt gerade so den Schambereich... quasi Nordseefeeling im Nahbereich...

Eine weitere Peinlichkeit hat bereits Daniel aufgedeckt. Überhaupt sehen manche Frisuren aus, als hätte man sie aus totgefahrenen Tieren hergestellt. Meistens riechen die Träger sogar entsprechend.

Pfui.

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7. August 2006

Hä? Was will mir mein PC damit sagen? Ich stand in den letzten Tagen wie der Ochs vorm Berg, weil mein PC sich alle fünf Minuten neu gebootet hat. Für mich als Internet-Junkie war das nur zu verkraften, weil ich eh die Hütte voller Geburtstagsgäste hatte. Heute allerdings habe ich mich mal gründlich um meine alte Mähre meinen PC gekümmert und bekam o.g. Fehlermeldung ausgespuckt. Diese hackte ich in Windeseile bei Google ins Suchfeld und bekam gerade noch ausgespuckt, dass der Intel Application Accelerator an diesem Fehler Schuld ist. Dann verabschiedete sich der Rechner wieder ins binäre Nirvana. Nach dem Neustart also flugs das Proggi deinstalliert, noch einen Neustart ertragen (ungefähr der zwanzigste seit heute morgen) und voilà, nun ist das System endlich wieder stabil.

Lange Rede, kurzer Sinn: Bin wieder da!

30

2. August 2006

Happy Birthday to me

Häuser - zum Fressen animiert

1. August 2006

So. Gestern haben wir es endlich getan: Wir waren mal wieder im Kino! Da uns Christoph Maria Herbst nicht erst seit Stromberg ans Herz gewachsen ist, war schon seine Präsenz im Film "Hui Buh" Grund genug, sich eben diesen auf großer Leinwand zu gönnen. Der letzte Kinoauftritt des großartigen Hans Clarin tröstete zusätzlich darüber hinweg, dass Hui Buh von Bully "gespielt" wurde (weder real noch als Pixelwesen vermochte er völlig zu überzeugen).
Die diversen Trailer vor dem Hauptfilm gaben Anlass zur Verwunderung. Warum um alles in der Welt wird ein aufwändig animierter Gruselfilm produziert, bei dem die Grafik aussieht wie aus dem KiKa entsprungen? Dann auch noch mit der hirnrissigen Story, dass Kinder (!) ein menschenfressendes Haus (!) überwältigen.
Also nee.
Mir sind Schauspieler aus Fleisch und Blut immer noch am liebsten. Wenn schon animierte Filme, dann wirklich mit Liebe zum Detail, großartigem Witz und schöner Story - z.B. Nemo oder Shrek.
Hui Buh ist nun nicht gerade die Krönung der Filmkunst, jedoch taugt er wunderbar als kurzweilige Unterhaltung für einen netten Abend. Und der Abspann zeigt herrliche Outtakes sowie hübsche Details im Abspanntext. Im Orchester spielte tatsächlich ein Typ namens Bloedhorn mit *g*...