Tokio Hotel, oder: Meine Güte, bin ich alt geworden!

31. Januar 2006

Im Sommer werde ich 30. An sich kein Problem, doch einige Dinge sind mir in letzter Zeit verstärkt aufgefallen. Ein paar Beispiele:
Sobald ich einen Musiksender im Fernsehen einschalte, läuft entweder dämliche Klingelton-Werbung oder eine knuffige Mädchen-äh, sorry: Boyband mit dem bekloppten Namen Tokio Hotel. Die Musik ist ja gar nicht mal übel, nur irritiert mich diese "Liebeswelle" der Teenies... hey, das sind noch Kinder! Und die reden über das Erste Mal - und dass sie ein Kind von Bill wollen.
Am besten werden solche Liebesbekenntnisse per SMS auf den Bildschirm befördert, kostet ja nur schlappe 49 Cent. Geistreiche Ergüsse (andere sind schließlich noch nicht möglich) à la I LOVE BILL VON SANDY oder TOKIO HOTEL RULZ oder GRÜSE ALLE AUS KLASE 6C IN OBERH.
Vollends absurd muten Nachrichten an, in denen WELCHE MONI WAR EBEN GEMEINT? oder einfach nur HÄ? geschrieben wird. Kinder, dieser Käse kostet richtig Geld!!!
Neulich wollte ich mich per SMS bei Wer wird Millionär bewerben. Bis ich diese drei kleinen Buchstaben WWM auf dem Display meines antiquarischen Siemens C35 lesen konnte, hatte ich einen Krampf im Daumen und fünf Nervenzusammenbrüche. In Kleinbuchstaben hätte ich den Kram ja noch tippen können, aber in Großbuchstaben war das schlichtweg unmöglich. Jetzt sagt mir nicht, dass es egal wäre, ob groß oder klein - ich wurde schonmal mit dem Hinweis "falsche Schreibweise" belohnt, als ich per SMS an einem RTL-Gewinnspiel teilnehmen wollte *kreisch*
Bald kommt die Fußball-WM nach Deutschland, da kommen Erinnerungen an die WM 1990 hoch. Ich war damals eine zickige 14 Lenze junge Göre und fand diese Fußballer dämlich und uralt. Mittlerweile sind viele der Sportler jünger als ich...
Vor kurzem sah ich ein Mädchen von etwa zwölf, das während einer Veranstaltung ein Lied auf der Querflöte vorspielen sollte. Das machte sie wirklich gut, nur passte die Kleine Nachtmusik nicht unbedingt zu ihrer schwarzen Nietenhose, auf deren Hintern der Schriftzug Gothic Girl prangte.

Manchmal bin ich sehr froh, dass ich zu einer anderen Generation gehöre.

Wiederauferstehung

28. Januar 2006

So, hab's zwar schon bei creadoo gepostet, aber hier gehört die Story auch hin. Aaaalso:

Heute ist uns was ganz Irres passiert. Und zwar war unser Gartenteich völlig zugefroren, sogar der Eisfreihalter war voll mit Eis. Da wir Angst um unsere Fische hatten, die ja unterm Eis keine Luft kriegen, haben wir ein Loch ins Eis gehauen. Erst kam uns ein Schwall Wasser entgegen, in dem sich zig Regenwürmer ringelten *würg*, und dann entdeckten wir zwei kleine Schwimmflossen - die gehörten zu einem großen Frosch, der zum Teil im Eis festgefroren war und milchig-weiße Augen hatte. Als ich ihn anfasste, spürte ich Eis in seinem Körper. Und trotzdem bewegte sich das Tier plötzlich ein bisschen! Olly löste vorsichtig die Flosse aus dem Eis, und ich setzte den Frosch drinnen in unsere Badewanne mit ein bisschen lauwarmem Wasser. Ich dachte wirklich, dass er schon tot wäre und vielleicht nur Nervenzuckungen hatte, aber er erholte sich tatsächlich. Jetzt sitzt er in einem kleinen, improvisierten Terrarium und guckt schon wieder ganz munter. Ich habe schon in einem Amphibienforum gepostet, damit ich ein paar fachmännische Tipps zum Füttern bekomme. Anscheinend ist das Kerlchen ein Grasfrosch.

Den kleinen Kerl habe ich auch fotografiert, als er noch in der Wanne saß:

Anke von A bis Z

26. Januar 2006

Diese Faktenliste habe ich neulich in einem anderen Blog gefunden. So als Selbstreflektion gefällt mir das äußerst gut, daher kommt jetzt hier meine persönliche Liste:

A wie ausschlafen. Ich bin nicht auszustehen, wenn ich zu wenig Schlaf kriege.
B wie Bücher. Als Leseratte habe ich irre viele Bücher - zum Glück gibt's Bookcrossing und Tauschticket.
C wie Chaos. Nebenprodukt meiner Kreativität.
D wie Doppelklebeband. Mir wird nachgesagt, dass ich so ziemlich alles damit befestige oder flicke.
E wie Ekel. Vor Spinnen, Innereien und Spinat.
F wie Fotografieren. Gerne und viel.
G wie Geduld. Meine wohl größte Stärke.
H wie Humor. Je schräger, desto lach. Monty Python, Olm, Kalkofe, H. Schmidt...
I wie Internet. Kaum zu glauben, dass ich es erst mit über zwanzig Jahren kennen gelernt habe; vorher gab's das ja nicht für die "breite Masse".
J wie Joschka, mein Kater. Der schönste Kater der Welt.
K wie Kreativität. Das ist meine Droge.
L wie Loyalität. Ist mir sehr wichtig.
M wie Musik. Aktiv und passiv
N wie Nutella. Mmmmh - besonders auf Mamas Pfannkuchen...
O wie Oliver. Meine bessere Hälfte.
P wie Pflanzen. Habe ich sehr gerne, doch leider wachsen bei mir nur Pflanzen gut, die wenig Wasser brauchen...
Q wie Querdenker. Finde ich spannender als Fachidioten.
R wie Raffaelo. Meine Lieblingsnascherei.
S wie Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG). Da bin ich Mitglied seit 1996, und ich war von 98-00 im Vorstand.
T wie Tolpatsch. Bin ich leider ziemlich oft.
U wie Urlaub. Ich verreise unheimlich gerne und war schon in sehr vielen Ländern.
V wie Verspielt. Manchmal finden mich sogar Kindergartenkinder albern...
W wie WX 5. Auch Blaswandler genannt, mein Lieblingsinstrument.
X wie Xylometazolinhydrochlorid. Ist in meinem Nasenspray.
Y wie YPS. Die Lieblingssucht meiner Kindheit. Urzeitkrebschen ahoi!
Z wie Zuhören können. Eine meiner größten Stärken.

Katzenkotze

23. Januar 2006

Unser Kater ist magenkrank und kotzt. Heute schon mindestens sechs Mal, wenn ich nicht noch irgendwo eine Hinterlassenschaft übersehen habe. Zweimal in den Flur, einmal in Herrchens Schneeschuh, einmal vors Bad, einmal in den Gruppenraum und einmal auf meinen Arbeitszimmerteppich. Mjam, immer diese netten Bröckchen im Schleim. Und wenn's noch magenwarm ist, macht das Aufwischen besonders Spaß *würg*.
Neben dem Fressnapf fand ich vorhin zwei kleine Knochenstücke, daher vermute ich, dass irgendwas in das Futter hineingeraten ist, was dort nichts zu suchen hätte. Vielleicht der Wachhund der Tiernahrungsfabrik?
Armer Kater, er liegt nun ermattet auf dem Bett und will gar nicht angefasst werden. Zum Glück hat er kein Fieber, dann würde ich langsam die Panik kriegen.

Hat mal jemand 'ne Portion Mitleid für uns?

Zitate einer Ehe, Teil 4

22. Januar 2006

Er sitzt im Restaurant neben mir und schnüffelt plötzlich an meinem Hals entlang. "Komisch. Hier hinten riechst du nach Parfüm, und hier vorne riechst du nach Bratenfett."

Mozart-Jahr 2006

20. Januar 2006

Heute im Musikgeschäft wurde ich Ohrenzeugin folgender Konversation:
Kundin: "Mein Kleiner soll etwas auf dem Klavier vortragen, und ich meinte, er könnte doch Mozart spielen. Da sagt er doch glatt: 'Och nee, nicht Mozart! Mozart ist Scheiße!'"
Mit einem Grinsen erwidert die Verkäuferin: "Na dann ist 2006 wohl ein Scheißjahr!"

Google Mail

18. Januar 2006

Endlich hat's geklappt, ich habe mir eine GMail-Einladung ergattert und konnte somit mein eigenes GMail-Konto eröffnen!
Falls noch jemand Interesse hat, ich hätte 10 Einladungen zu vergeben. Schreibt mir einfach einen netten Kommentar inkl. Mailadresse...

Doppelnamen des Grauens, oder: Oda-Gebbine Holze-Stäblein

16. Januar 2006

Gestern haben wir uns unser Hochzeitsvideo angeschaut, bei dem mir wieder auffiel, dass ich mich damals richtigerweise gegen einen Doppelnamen entschieden habe. Schon im Studium war ich umgeben von Pädagoginnen mit den seltsamsten Namensvertüdelungen. Was soll der Quatsch? Man tut sich, seinem Umfeld und später auch seinen Kindern nun wirklich keinen Gefallen, wenn klein Anna-Sophie nicht Knöter-Wiesenfeldt heißt wie die Mutter sondern nur Knöter. Wenn schon Ehe, dann richtig.
Kennt Ihr das Wort zum Sonntag mit Oda-Gebbine Holze-Stäblein? Oder die Ehevermittlerin (!) Claudia Püschel-Knies? Grundgütiger, ich plädiere für eine Fortbildung für Standesbeamte: Subtile Methoden der Doppelnamenverhütung

Zitate einer Ehe, Teil 3

14. Januar 2006

Ich erzähle ihm, dass ich auf dem Weg zum Flötenunterricht (ich unterrichte Blockflöte) gesehen habe, wie ein Frauchen ihre im Baum sitzende, fette Katze wieder von dort herunter bekommen wollte.
Er: Und, hast du geholfen?
Ich: Nein, ich musste ja zum Unterricht.
Er: Mal wieder typisch. Da ist 'ne Muschi in Not, und du denkst nur ans Blasen!

Exhibitionistisches Katzenfrauchenposting

12. Januar 2006



Das Fellknäuel heißt Joschka, ist ein Perser-Karthäuser-Mischling, hat drei Jahre auf dem Puschelbuckel und ist einfach nur süß. Deswegen schieße ich wohl so viele Schnappschüsse, die dann meinen Palm vollmüllen bereichern.
Es gibt auch "anständige" Bilder von Joschi, man kann ihn sogar buchen:
Filmtierpool besuchen, auf Galerie klicken und ins Suchfeld Joschka eingeben...


Joschi ist allerdings kein Ausstellungskater, der ständig gebürstet und in kleinen Kisten durch die Gegend gegondelt wird. Sowas finde ich nämlich katzenunwürdig. Ich weiß auch so, dass er der Schönste ist *g*.

Zitate einer Ehe, Teil 2

11. Januar 2006

Beim Wäschesortieren. Er will eine Hose zur trocknergeeigneten Wäsche werfen. Ich zeige auf das Schild und sage: Das darf nicht in den Trockner, das Symbol ist durchgestrichen.
Er: Für mich sieht das nicht aus wie durchgestrichen. Ich würde sagen, das ist angekreuzt.

Naidoo, Fuck off!

10. Januar 2006

Okay, eigentlich bin ich ein toleranter und friedliebender Mensch. Aber wenn ich dieses HurenSöhne Mannheims-Gewinsel oder auch "nur" Xavier-pseudobedeutungsschwanger-Naidoo höre, bekomme ich Ekelherpes.
Nix gegen die Musik an sich, bestimmt wären die Lieder so rein instrumental wunderschön. Rein das Rumgenöle mit den sackblöden Texten geht mir derb auf den Keks. Beleg:
"Ich bin der Erste, der dich befreit, und einer der Letzten, der um Dich weint." (Zitat)
Öhäm - hat der Typ sich mal überlegt, was er da singt? Mit "einer der Letzten, der um Dich weint" drückt er aus, dass ihm die Person am Arsch vorbeigeht. Dabei will er doch genau das Gegenteil sagen, vermute ich mal. Müsste es nicht sowieso grammatikalisch heißen "...einer der Letzten, die um Dich weinen"?
Warum ich darauf rumhacke? Weil ich letzte Woche mehrmals täglich wehrlos im Urlaub diese akustische Körperverletzung über mich ergehen lassen musste (dank Restaurantbeschallung).

Frohes Neues Jahr (Gesundheit, Erfolg und blabla)

9. Januar 2006

*bibber* in meinem Arbeitszimmer herrschen kuschelige 10°C, gestern abend waren's noch 3°C. Das kommt davon, wenn man die neue Heizung noch nicht so hundertprozentig kapiert und sie einen Tag zu lange in den Urlaubsbetriebsmodus schickt. Obwohl - eigentlich war die dämliche Betriebsanleitung schuld.
Unten sitzt meine bessere zweite Hälfte im wohlig-warmen Wohnzimmer (Kamin sei Dank) und liest ein spannendes Buch. Der Glückliche hat noch Urlaub, ich nicht.
Habe ich schonmal erwähnt, dass ich Kälte nicht ausstehen kann?