Eben habe ich eine Konzertkritik für den Ticketservice "Eventim" geschrieben. Ich füge sie hier in meinen Blog ein, weil ich noch nicht weiß, ob sie so veröffentlicht wird...
Eigentlich ist es eine Frechheit, dass in der Porsche-Arena Konzerte aufgeführt werden. Die Akustik ist grottenschlecht, so dass ich am Anfang des Konzerts den Eindruck hatte, vor mir stünde eine schlecht ausgepegelte Stereoanlage - obwohl ich weit vorne in der fünften Reihe saß. Schade für das großartige Orchester aus Frankfurt.
Aber ich kam ja wegen Paul Potts dort hin, und der Kerl war wirklich jeden Cent des Eintrittspreises wert. So schüchtern wie erwartet war er nicht, im Gegenteil: Munter und humorvoll moderierte er sich durch den Abend, erzählte nette Anekdoten und kam daher wie ein netter Typ von nebenan. Sehr sympathisch!
Dass plötzlich eine Sängerin namens Elizabeth Marvelly die Bühne betrat und ohne Paul Potts mehrere Titel sang, stieß manchen der um mich herum sitzenden Konzertbesuchern bitter auf (O-Ton: "Mir hen doch für den Potts b'zahlt, was soll nau des?"), doch mit ihrer wunderbaren Stimme nahm die 18jährige Neuseeländerin bald auch die größten Miesepeter für sich ein und erntete zum Abschied Standing Ovations. Am schönsten war das Duett zwischen Potts und Marvelly, wobei ich auch erwähnen muss, dass die Stimmen wesentlich besser ausgesteuert waren als das Orchester.
Als Zugabe kam am Ende des langen Abends das wundervolle "Nessun Dorma", was mit frenetischem Applaus und Standing Ovations einen tollen Abschluss bildete.
Fazit: Paul Potts mag vielleicht nicht der größte Tenor aller Zeiten sein, doch er bringt eine riesige Leistung angesichts seiner Geschichte und weiß das Publikum zu begeistern. Eine bunte Mischung diverser Musikstile bringt große Abwechslung in sein Programm.
Einen Punkt Abzug gibt's für die wirklich grottige Akustik und das bei Marvelly eingesetzte Halbplayback (Hintergrundgesang und einige Instrumentalstimmen kamen vom Band). Das hätte sie nicht nötig gehabt.