Nicht alles Gute kommt von oben

17. August 2007

Da bin ich wieder. Wir hatten lange Besuch von unseren Freunden aus den USA, also habe ich meinen Computer mal links liegen lassen und lieber unsere Ausflüge genossen.

Als ich heute nachmittag ins Arbeitszimmer kam, um am PC ein paar Mails zu beantworten, sah ich eine recht große Spinne ungefähr 40cm über meinem Schreibtisch schweben, sie hing an einem Spinnfaden und baumelte bewegungslos vor sich hin. Meine Spinnenphobie dürfte hinlänglich bekannt sein, jedenfalls überlegte ich sofort fieberhaft, wie ich den freischwebenden Achtbeiner möglichst effektiv ins Jenseits befördern könnte. Zwei Hausschuhe zusammenklatschen schien eine gute Möglichkeit, doch als ich schon im Begriff war, mich nach meinen Latschen zu bücken, streckte das Viech seine Beine von sich und ließ sich auf meinen Schreibtisch plumpsen. Also gut, dachte ich, reicht womöglich auch ein gezielter Latschenhieb. Zu meinem Entsetzen fehlte von der Spinne allerdings jede Spur. Da, wo sie hätte sitzen müssen, war nix außer meinem Graphiktablett. Eine fünf Zentimeter große, fette Spinne sollte eigentlich gut sichtbar sein; vermutlich war sie irgendwo untergekrochen. In meinem Scanner? Im Tesafilm-Abroller? Hinter dem Bildschirm? Nix zu sehen... Vor lauter Ekel rief ich den Spätzlefresser im Büro an, nur um mir eine gehörige Portion Häme abzuholen. Meine Mutter war danach verständnisvoller und riet mir, eine Grillzange zu Hilfe zu nehmen, da ich ungern in meinen ungebetenen Besucher reingreifen wollte.
Meine Güte, kam ich mir dämlich vor.
Klar weiß ich, dass mir das Tier nichts tut, und mein Verstand hat auch keine "Angst" davor. Es ist schlichtweg der irrationale Ekel, und gegen den komme ich nicht an.

Kurz und gut: Bis jetzt ist die Spinne wie vom Erdboden verschluckt, auf meinem Schreibtisch habe ich alles vorsichtig durchgeguckt. Auch auf dem Boden und rundherum ist keine Spur, obwohl ich lange im Raum war und mir einbilde, ich hätte sehen müssen, wenn das Tier abhaut. Nun sitze ich ganz mutig an meinem PC und blinzle immer mal wieder im Raum herum.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Oje, ich kann Dich zu gut verstehen. Ich habe leider auch eine sehr ausgeprägte Spinnenphobie. :(
In 90% der Fälle kann ich das Tier auch nicht töten, das muss dann jemand anderes für mich übernehmen. :-/ Teilweise war es auch schon so, dass ich einen Raum gemieden habe, weil ich wusste, dass so'n Viech da drin war.
Mir wurde auch immer so was wie "Die hat mehr Angst vor Dir als Du vor ihr" oder "Die tut Dir doch nichts" gesagt, aber das Wissen hilft dabei kein bisschen. Ich sterbe trotzdem tausend Tode.

Ich wünsche Dir, dass das Tier einfach nicht mehr auftaucht... Irgendwo in einer stillen Ecke stirbt.
Es sei denn, Du möchtest es lieber beseitigt wissen. Dann hoffe ich mal für Dich, dass es doch noch hervorkommt. Toi toi toi!

PS: Ich habe Dich doch mal nach dem Vorsorge-Buch gefragt. (Du erinnerst Dich vielleicht.) Da auf der Webseite nichts darüber zu finden war, habe ich den Verlag selber angeschrieben und bekam auch eine Antwort. Das Buch gibt es leider nicht mehr... Mööööp! Was hab ich wieder für ein Glück! :(
(Also heißt es jetzt Ausschau halten nach einer Alternative.)

Anonym hat gesagt…

Uärghs! Was für eine unangenehme Situation. Mir ist sowas ähnliches mal im Schlafzimmer passiert... ich hab alles durchsucht, doch das Mistvieh war einfach weg - ich hab daraufhin im Wohnzimmer genächtigt. Bah!