Hundeleben

16. Mai 2007

Gestern auf dem Weg zum Grillen bei Freunden lief plötzlich ein Hund auf die Fahrbahn, so dass wir scharf bremsen mussten. Nirgends war ein Herrchen zu sehen, auch ein Halsband schien der Hund nicht zu tragen. Wir fuhren mit Warnblinker langsam weiter, bis der Hund an meinem Beifahrerfenster schnüffelte und fröhlich mit dem Schwanz wedelte. Ein süßer Schäferhund mit liebem Gesicht, doch tatsächlich ohne Halsband.
Wir standen nun vor der Frage, was wir tun sollten - jedenfalls konnten wir den Kerl nicht weiter herumlaufen lassen, das wäre für ihn lebensgefährlich gewesen und hätte auch andere Autofahrer gefährdet. Wir beschlossen, den Hund mitzunehmen und dann die Polizei zu verständigen. Blöderweise waren wir mit dem Smart unterwegs, der nur über einen winzigen Kofferraum verfügt. Doch der Hund hüpfte ohne zu zögern hinein. Plötzlich hielt hinter uns ein Kleinwagen und hupte wild. Keine ungeduldige Autofahrerin, sondern die Hundebesitzerin! Eine schrullige, fette Frau mit Damenbart blökte: "Das ist meiner!" und scheuchte den Hund in ihren Wagen. Pervers fand ich, dass sie ihm einen Tritt verpasste. Ich war so von den Socken, dass ich gar nichts sagen konnte, die Frau kam mir vor wie eine jähzornige Wuchtbrumme.

Als wir weiterfuhren, überlegte ich, ob wir uns das Nummernschild aufschreiben hätten müssen. Allerdings sah der Hund weder ungepflegt noch vernachlässigt aus, der Tritt war vielleicht lediglich eine unüberlegte Kurzschlusshandlung. Wer weiß...