Spontan essen gehen? Nicht in Wernau.

26. September 2006

Am Sonntag wollten wir mal die gastronomische Vielfalt unseres Ortes testen. Drei Restaurants hatten wir uns ausgeguckt, deren Speisekartenaushänge wir nacheinander abklappern und uns spontan für das Passendste entscheiden wollten.
Das erste Restaurant entpuppte sich als düstere Klitsche, deren Speisekarte ganze drei Gerichte auflistete. Das nächste Restaurant war zwar frisch renoviert, doch es wirkte wenig einladend und war noch dazu ein Grieche - was zum Namen "Rössle" nunmal so gar nicht passt.
Blieb noch das Bistro übrig, das eine überraschend ansprechende Speisekarte hat. Erstmal einen alkoholfreien Caipirinha gezwitschert und überbackene Maultaschen sowie Penne mit Tomate und Thunfisch bestellt. Und gewartet. Und gewartet. Nach ca. vierzig Minuten war vom Essen noch keine Spur, und auf Nachfrage bei der Bedienung hieß es: "Ist gleich soweit". Dann kamen zwei Salatteller, aber noch kein Hauptgericht. Der Spätzlefresser kündigte an, in fünf Minuten zu zahlen und zu gehen, wenn das Essen dann nicht endlich da wäre. Eine kleinlaute Bedienung kam kurz vor Ende der fünf-Minuten-Frist mit den dampfenden Speisen und gab zu, den Bestell-Bon verloren und erst später auf dem Boden wieder gefunden zu haben. Es täte ihr fürchterlich Leid, wir könnten auf ihre Rechnung noch was trinken.
Meine Kässpätzle waren echt gut, und die überbackenen Maultaschen waren klasse. Nur dumm, dass ich gar keine Kässpätzle bestellt hatte... als ich das der Bedienung beim Abkassieren sagte, wäre sie am liebsten im Boden versunken.

Spontan essen gehen? Och nö, zu Hause isses auch nett.

Zitate einer Ehe, Teil 7

21. September 2006

Gestern abend lief eine amüsante ARD-Doku über ein Dominastudio. Die "Herrin" besaß sogar einen Thron, von dem aus sie ihre Untergebenen kommandiert.
Ich: "Oh, ich will auch einen Thron!"
Er: "Dein Thron ist gegenüber, aber mach die Tür zu."

Gegenüber vom Wohnzimmer ist unser Bad.

Derbe Scherze

20. September 2006

Ich find's super lustig, wenn mein Kater in Tüten oder Kartons springt und ich ihn dann "entführe". Ich schnappe mir Behältnis mitsamt Katzenviech und trage es im Haus umher, so dass der kleine Kerl ganz verdutzt guckt, wenn er wieder rauskommt und sich ganz woanders befindet, als er es erwartet hat.
Auch lustig: Klorollen über seinen Puschelschwanz stülpen und schauen, wie er die Pappe wieder los wird. Das tut ihm nicht weh, aber hat hohen Unterhaltungswert. Beim Bettenmachen steht Joschi darauf, in die Bettdecke eingerollt zu werden; er schnurrt wie ein Weltmeister, wurschtelt sich wieder aus der Decke und springt mit angelegten Ohren auf dem Bett herum.
Ebenfalls eine schöne Beschäftigung sind Leckerlis unter umgestülpten Tupperschüsseln. Das ist Spiel und Belohnung in einem :)

Folgendes Bild ist mir aber eine Spur zu heftig (obwohl ich vermute, dass der leidende Gesichtsausdruck der Katze nachbearbeitet wurde) - eine Katze dermaßen in Panik zu versetzen, finde ich äußerst geschmack- und gefühllos.



Trotzdem muss ich zugeben, dass ich beim Angucken gelacht habe...

Toll, so eine ruhige Nachbarschaft.

19. September 2006

Als wir vor knapp zwei Jahren nach Wernau zogen, war ich vor allem von der Ruhe begeistert. Die griechische Trampelkuh, deren Gekeife wir jahrelang aus der unter uns liegenden Wohnung ertragen mussten, rückte in weite Ferne, genau wie der schwiegertochtervögelnde Ex-Hausmeister mit verhaltensgestörtem Schäferkläffhund.
Hier stört höchstens mal ein vorbeizwitschernder Vogel die Idylle, oder der Wind trägt die Kirchenturmuhrschläge direkt in unsere Richtung. Okay, einmal haben wir letztes Jahr für Lärm gesorgt, weil der Vorbesitzer einen Stapel Baumstämme im Garten liegen ließ. Dem Holz rückte ein Freund samt Motorsäge zu Leibe, samstags vormittags - um zwei Minuten vor zwölf tönte eine Männerstimme aus dem Nachbargrundstück: "I WILL MEI RUHE!!!". Wohl gemerkt bequemt sich eben dieser Nachbar ansonsten nicht einmal, freundlich "Grüß Gott" zu sagen.
Vorgestern mittag war die Ruhe himmlisch, bis ich ein lautes "Brigitte! Ich muss vielleicht auch mal ins Bad!" vom Grundstück neben Iwillmeiruhe hörte. Göttlich.

Heute was Schönes.

12. September 2006

Nach dem doch eher traurig-besinnlichen Tag gestern freue ich mich über meinen Fund - ein Tierstöckchen von Scarlett. Daher poste ich das auch direkt hier im Hauptblog.

Tiere
1. Was für Tiere leben in eurem Hause?
Im Haus wohnt "nur" unser Kater Joschka. Draußen wohnen noch Fische im Teich.
2. Wieso habe ihr euch gerade für euer Tier entschieden?
Der war so knuddelig-winzig, schwarz mit weißem Latz und weißen Pfötchen, das war Liebe auf den ersten Blick.
3. Woher habt ihr eure Tiere bekommen?
Eigentlich wollte ich ein Tier aus dem Tierheim nehmen, doch damals wohnten wir noch in einer 3,5-Zimmer-Wohnung, so dass ich eine reine Wohnungskatze haben wollte. Und im Tierheim waren nur Tiere, die Freigang gewohnt waren. Daher stöberte ich im örtlichen Anzeigenblatt und fand den Eintrag "süße Perser-Karthäuser-Mischlinge".
4. Wie seit ihr auf den/die Namen gekommen? Haben sie eine besondere Bedeutung für euch?
Als wir Joschi bekamen, waren gerade die Bundestagswahlen 2002. Kurz zuvor hatten wir Joschka Fischer live in Göppingen gesehen und waren sehr von seiner Rede beeindruckt. Da lag der Name irgendwie nahe.
5. Falls ihr mehrere Tier habt: Vertragen sich alle untereinander oder muss schonmal eingegriffen werden?
Joschka ist der Pascha schlechthin und muss sein Revier mit niemandem teilen. Allerdings war er schon zu Besuch in anderen Katzenhaushalten, wo er jedes Mal böse angefaucht wurde, obwohl er selbst ganz friedlich war.
6. Mit was machen eure Tiere euch eine besonders große Freude?
Joschka hat einen umwerfend lieben Charakter. Und wenn er einfach nur daliegt und süß ist, reicht das vollkommen. Hier mal ein Bild - ohne Worte:



7. Wann habt ihr euch das letzte mal richtig über sie geärgert und was war der Grund dafür?
Hm, so richtig ärgern kann ich mich kaum über ihn. Es nervt, wenn er wie ein Bekloppter vor meine Füße rennt.
8. Über was müsst ihr bei euren Süssen immerwieder lachen?
Wenn er die Ohren anlegt, seine Pupillen sich weiten und er anfängt, mit dem Arsch zu wackeln. Dann lauert er auf irgendwas und macht eine göttliche Show, bevor er angreift.
9. Hat euer Tier besondere Merkmale (sowohl äußerlich als auch vom Charakter her)?
Mein Spätzlefresser hat ein Joschi-Gedicht kreiert, das eigentlich alles ausdrückt:
Kugelrunde Augen,
Puschlig anzuschaugen
Kleine weiße Tätzchen,
Dreieckiges Lätzchen,
Rosarotes Schnäuzchen,
Das ist Joschka - auch wenn sich's nicht reimt.
Für eine Katze ist Joschka extrem gutmütig. Man kann ihn sich wie eine Stola um die Schultern legen, ihn in Rückenlage auf den Schoß legen und knautschen... herrlich.
10. Gab es bei euch schonmal tierischen Nachwuchs oder ist er sogar in Planung?
Joschka könnte nicht mehr, selbst wenn er wollte...
Bei uns gab's dieses Jahr Nachwuchs im Fischteich. Wir haben ja eigentlich 9 Kois, aber nun sind (letzten Zählungen zufolge) mindestens 17 (!) neue dazu gekommen. Also wenn jemand Kois sucht, wir hätten bald welche abzugeben. Es sind sogar mehrere schwarze Kois dabei, die ich erst für große Kaulquappen hielt. Erwähnenswert ist vielleicht, dass es keine Edel-Kois sind, sondern die kleine 10cm-Variante aus dem normalen Aquaristikhandel.
11. Welches ist die liebste Jahreszeit von eurem Liebling?
Definitiv der Sommer, wenn er sich im Garten die Sonne auf den Pelz brennen lassen kann.
12. Was machen eure Tiere am liebsten den lieben langen Tag (oder auch in der Nacht)?
Im Sommer ist Joschka gerne draußen und jagt Blindschleichen oder liegt einfach nur im Gras. Ansonsten pennt er sehr viel, spielt gerne und lässt sich von uns durchs ganze Haus jagen.
13. Hatte einer euren Schätze schonmal einen Unfall oder war längere Zeit krank?
Zum Glück ist bisher nichts Schlimmes passiert *klopf auf Holz*. Einmal ist Joschka aus dem Fenster im dritten Stock gefallen oder gesprungen, da kam er uns ganz durcheinander entgegen, als wir mal von einem Spaziergang zurückkehrten. Aber außer ein paar kleinen Abschürfungen unter den Pfötchen ist ihm dabei nichts passiert.
14. Könntet ihr euch noch vorstellen ohne Tiere zu leben und inwiefern bereichern sie eure Leben?
Im Gegensatz zum Spätzlefresser bin ich mit Tieren aufgewachsen, seit ich ca. 5 Jahre alt war. Daher könnte ich es mir nicht mehr vorstellen, über längere Zeit ohne Tier zu wohnen. Joschka ist ein Familienmitglied für uns, das uns immer wieder Freude bereitet. Allein wenn er anfängt zu schnurren, geht mir das Herz auf.

9/11

11. September 2006

Kaum zu glauben, dass schon fünf Jahre seit den Anschlägen vorüber sind. Sasy hat mich daran erinnert, wie wir davon erfahren haben; den ganzen Tag über saßen wir zu Hause an unseren Instrumenten und übten für eine Hochzeit, die am folgenden Wochenende stattfinden sollte. Vor lauter Musik kamen wir nicht auf die Idee, mal den Fernseher oder das Radio einzuschalten, sondern fuhren abends nichts ahnend zum Björk-Konzert nach Stuttgart. Irgendwann während des Konzerts sagte Björk etwas über eine Tragödie in Manhattan mit vielen Toten, und dass das folgende Lied ihnen gewidmet sei. Noch immer kapierten wir nicht, was passiert war. Als wir nach dem Konzert heim kamen, war auf dem Anrufbeantworter ein Spruch der Braut, für deren Hochzeit wir tagsüber geprobt hatten, und sie sagte etwas von "im Anbetracht der weltpolitischen Lage könnt Ihr gerne auch noch sehr spät zurückrufen". Daraufhin machte ich den Fernseher an und war vollkommen fassungslos, als ich auf allen Kanälen die Bilder der Anschläge sah. Zwischen Videotext-Lesen und verschiedenen Nachrichtenschnipseln rief ich im Internet die Seite von CNN auf, wo sich mir regelrecht der Hals zuschnürte. Ich muss dazu sagen, dass ich ein halbes Jahr in den USA gelebt habe, als ich 16 war. Und ich hatte ein paar Jahre zuvor das World Trade Center besichtigt, so richtig mit Fahrstuhlfahrt und traumhaftem Ausblick über die Stadt. Emotional ging mir das also ziemlich nah - auch heute noch kriege ich feuchte Augen und einen Kloß im Hals, wenn ich die Bilder der Anschläge sehe.
Und bis heute weiß ich nicht, was ich bezüglich der Hintergründe und Drahtzieher überhaupt glauben soll.

Zitate einer Ehe, Teil 6

10. September 2006

Samstag früh, ca. 10 Uhr.
Er kommt ins Schlafzimmer und keift: "Jetzt schwing' endlich deinen faulen Arsch aus dem Bett!".
Sie: "Wieso, du bist doch schon auf!"

Hen die koi Schnur?*

9. September 2006

*Beweis, dass das Wort Handy aus dem Schwäbischen kommt.

Gestern habe ich mir die Polylux-Aufzeichnung vom Donnerstag angeschaut. Da gab's einen Beitrag über Handy-Verweigerer, die der ständigen Erreichbarkeit nichts abgewinnen können und tatsächlich kein Handy besitzen.
Mich wurmt ein bisschen dieses schwarz-weiße Gehabe, als wäre jeder, der ein Handy besitzt, nur auf Erreichbarkeit aus. Ich habe mein Handy aus ganz anderen Gründen - einerseits ist es ein Smartphone, das mit hauptsächlich als Terminplaner dient, und andererseits brauche ich es, um andere zu erreichen. Falls ich mal im Stau stehe und nicht rechtzeitig zum Unterricht kommen kann, falls ich mal eine Panne habe und Hilfe brauche, falls ich mich in den Bergen verlaufe und die Berghütte nicht finde (wer sich jetzt angesprochen fühlt, darf gerne kommentieren)...
Die allermeiste Zeit habe ich mein Handy ausgeschaltet oder höre es eh nicht, wenn's in meiner Tasche bimmelt. Wozu sollte ich ständig erreichbar sein? Sooo wichtig finde ich mich nicht. Schließlich habe ich eine Mailbox, kann SMS empfangen und habe zu Hause einen Anrufbeantworter. Da muss ich wirklich nicht mein Umfeld mit dämlich-nichtssagenden Handytelefonaten stören.

Mein Frühstück heute:

6. September 2006

Ein Kaffee und 400mg Ibuprofen.

Jeden Monat der gleiche Mist.

Buffet mit Proteinbeilage

3. September 2006

Am Donnerstag hat mich der Spätzlefresser in eine Disco einen Club ausgeführt. Dort gab es ein kostenloses Schlemmerbuffet, das wir natürlich ausgiebig würdigten. Der Club ist äußerst schnieke, edel eingerichtet, doch den Namen nenne ich hier lieber nicht. Als ich nämlich zum zweiten Mal ans Buffet ging und mir einen Teller nehmen wollte, lag darunter eine zerquetschte Kakerlake. Schnell deckte ich den Teller wieder darüber und nahm beide Teller mit nach draußen zum Servicepersonal, dem ich meinen Fund präsentierte: "Ich dachte, das zeige ich euch lieber, bevor das jemand anderes entdeckt und schreiend rausrennt". Die Gesichtszüge der Mädels sind sowas von entgleist... sofort wurden alle Teller einzeln auf Insektenspuren untersucht, ob sie noch Viecher gefunden haben, weiß ich nicht. Mir schmeckte das Essen trotzdem, und der Spätzlefresser frotzelte, dass die Kakerlake vielleicht dazu gehörte - es war nämlich ein asiatisches Buffet.

Wer will kreativ sein?

1. September 2006

Weil's so viel Spaß macht, die Vorschläge zu lesen, poste ich auch hier meinen Aufruf, einem meiner Fonts einen Namen zu verpassen und dabei einen eigenen Handschriftenfont zu gewinnen. Guckt mal unter: http://www.anke-art.de/ und macht mit, ich freu' mich drauf!

Ich hasse Clowns.

Über Geschmack lässt sich streiten oder auch nicht, Clowns sind jedenfalls hässlich. Heute sah ich beim Einkaufen jede Menge Clowns in einer Vitrine - ca. 15cm große Dekofiguren aus Porzellan mit verschiedenen Berufen bzw. Hobbies. Da war ein PC-Clown, ein Gärtner-Clown, ein Fußball-Clown (nein, er sah nicht aus wie David Beckham), ein Saxophon-Clown, ein Koch-Clown... allesamt recht hochwertig verarbeitet, aber HÄSSLICH.
Zur gleichen Pfuibähgattung gehören für mich auch Harlekins und Pierrots, die meistens in irgendwelchen Fenstern auf Schaukeln oder Trapezen sitzen und langsam vor sich hin verstauben. Am besten läuft noch eine Glitzerträne aus einem Auge, da könnte ich schreiend davon laufen.
Wer sich's also so richtig mit mir verscheißen will, muss mir nur einen Clown kaufen.