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11. September 2006

Kaum zu glauben, dass schon fünf Jahre seit den Anschlägen vorüber sind. Sasy hat mich daran erinnert, wie wir davon erfahren haben; den ganzen Tag über saßen wir zu Hause an unseren Instrumenten und übten für eine Hochzeit, die am folgenden Wochenende stattfinden sollte. Vor lauter Musik kamen wir nicht auf die Idee, mal den Fernseher oder das Radio einzuschalten, sondern fuhren abends nichts ahnend zum Björk-Konzert nach Stuttgart. Irgendwann während des Konzerts sagte Björk etwas über eine Tragödie in Manhattan mit vielen Toten, und dass das folgende Lied ihnen gewidmet sei. Noch immer kapierten wir nicht, was passiert war. Als wir nach dem Konzert heim kamen, war auf dem Anrufbeantworter ein Spruch der Braut, für deren Hochzeit wir tagsüber geprobt hatten, und sie sagte etwas von "im Anbetracht der weltpolitischen Lage könnt Ihr gerne auch noch sehr spät zurückrufen". Daraufhin machte ich den Fernseher an und war vollkommen fassungslos, als ich auf allen Kanälen die Bilder der Anschläge sah. Zwischen Videotext-Lesen und verschiedenen Nachrichtenschnipseln rief ich im Internet die Seite von CNN auf, wo sich mir regelrecht der Hals zuschnürte. Ich muss dazu sagen, dass ich ein halbes Jahr in den USA gelebt habe, als ich 16 war. Und ich hatte ein paar Jahre zuvor das World Trade Center besichtigt, so richtig mit Fahrstuhlfahrt und traumhaftem Ausblick über die Stadt. Emotional ging mir das also ziemlich nah - auch heute noch kriege ich feuchte Augen und einen Kloß im Hals, wenn ich die Bilder der Anschläge sehe.
Und bis heute weiß ich nicht, was ich bezüglich der Hintergründe und Drahtzieher überhaupt glauben soll.